Geschichte der Überlandbahn im Raum Halle - Merseburg

Elektrische Straßenbahn Halle - Merseburg (1902-1932)
Merseburger Überlandbahnen (1913-1951)

 

Elektrische Straßenbahn Halle - Merseburg (1902-1932)

05. Oktober 1899
Neben den beiden halleschen Straßenbahngesellschaften erhält die AEG die Konzession für den Bau und Betrieb
einer elektrischen Straßenbahn zwischen Halle und Merseburg.
1900
Beginn der Bauarbeiten für die Strecke Halle - Merseburg
15. März 1902
Inbetriebnahme der Teilstrecke Halle - Ammendorf. Das Depot der Bahn befindet sich in Ammendorf
unmittelbar neben der Waggonfabrik.
14. April 1902
Verlängerung der Strecke bis nach Schkopau.
10. Mai 1902
Die Gesamtstrecke Halle - Merseburg wird befahren, obwohl parallel dazu die Thüringer Strecke der Staatseisenbahn verläuft. Damit wird einem damals schon lange bestehenden Bedürfnis entsprochen, nach häufiger und bequemer Verbindung der Handels- und Industriestadt Halle mit Merseburg, dem Sitz der Bezirksregierung und anderen Behörden. Aber auch die voraussichtliche Entwicklung des bis dahin rein ländlichen Vorortes Ammendorf, der in einem Braunkohlengebiet lag, war für den Bau maßgebend. Die Verlegung größerer industrieller Werke aus Halle hierher, beispielsweise der Waggonfabrik Gottfried Lindner, verhieß einen bedeutenden Aufschwung. Die Strecke begann in Halle am Riebeckplatz und führte auf der Merseburger Chaussee über Ammendorf nach Schkopau und weiter nach Merseburg.
Tw 1
1909
Inbetriebnahme einer Wendeschleife an der Endstelle Halle/Riebeckplatz.
01. Juli 1918
Bis zu diesem Tag lag der Betrieb in Regie der Fernbahn Halle - Merseburg. Danach erfolgte die Verpachtung des gesamten
Betriebes, samt Anlagen, an die 1913 gegründete Merseburger Überlandbahn AG (MÜBAG).
01. Mai 1919
Die Betriebsführung wird von der Merseburger Überlandbahn AG (MÜBAG) übernommen.
01. Juli 1932
Das Unternehmen geht durch Verkauf vollständig in den Besitz der Merseburger Überlandbahn AG über.

 

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Merseburger Überlandbahnen (1913-1951)

11. April 1913
Gründung der Merseburger Überlandbahn AG (MÜBAG) zur verkehrlichen Erschließung des Braunkohlengebiets im Geiseltal u.a. durch die AEG. Als Vorstand wurde Direktor Löhr von der Elektrischen Straßenbahn Halle - Merseburg gewählt.
01. Juni 1913
Baubeginn der Strecke zwischen Merseburg und Mücheln.
31. Dezember 1914
Brücken, Gleisanlagen, das Depot und Umformerwerk Frankleben sind fertiggestellt.
1914-1916
Die Bauarbeiten werden durch den 1.Weltkrieg unterbrochen. Das Kupfer für die Fahrleitungsanlagen wird beschlagnahmt.
1915
Anlieferung von 8 Trieb- und 6 Beiwagen durch die Waggonfabrik Wismar.
28. August 1916
Fertigstellung der Fahrleitungsanlage (Masten und Aufhängungen)
12. Dezember 1917
Fertigstellung der Gesamtanlage nach Freigabe des Kupfers für Fahr- und Speiseleitungen.
Inbetriebnahme einer provisorischen Verbindung mit den Gleisanlagen der Elektrischen Straßenbahn Halle - Merseburg.
01. Februar 1918
Polizeiliche Abnahme der Strecke und Erteilung der Betriebsgenehmigung.
05. Februar 1918
Inbetriebnahme der Geiseltallinie Merseburg - Mücheln. Die Betriebsführung übernimmt die Elektrische Straßenbahn
Halle - Merseburg, da diese seit 16 Jahren Betriebserfahrung besitzt.
Tw 2
Dezember 1918
Die provisorische Gleisverbindung an der Hölle muss abgebaut werden.
01. Januar 1919
Der Betrieb erhält eine eigene Betriebsführung mit Sitz im Depot Frankleben.
23. Februar 1919
Eröffnung einer Zweigstrecke zwischen Merseburg und Rössen als Zubringer zu den Leunawerken.
1920
Die Rössener Strecke wird in Etappen über Daspig und Spergau bis Fährendorf verlängert.
Winter 1921/1922
Bau eines ständigen Verbindungsgleises an der Hölle in Merseburg zur Überführung von Fahrzeugen.
(Werkstatt Ammendorf, Fahrzeughersteller Lindner AG)
1922-1924
Erstmals erfolgt die Verlegung der Gleisanlagen im Geiseltal, infolge des Braunkohlenabbaus.
15. Februar 1925
Inbetriebnahme einer gemeinsamen Endstelle der Halleschen, Müchelner und Fährendorfer Strecke an der Hölle
in Merseburg. (Gemeinschaftsbahnhof)
24. Oktober 1926
Verlängerung der Fährendorfer Strecke bis zum Bahnhof Bad Dürrenberg.
Oktober 1926
Fertigstellung der Abstellhalle des Depots Merseburg.
27. März 1929
Die Strecke Merseburg - Rössen ist durchgehend zweigleisig ausgebaut.
01. Juli 1932
Kauf der seit 1919 gepachteten Elektrischen Straßenbahn Halle - Merseburg
Tw 23
April 1936
Bei Schkopau werden die Buna-Werke errichtet.
1938
Erstmalig werden Trieb- und Beiwagen der Halleschen Straßenbahn zur Sicherung des Buna-Berufsverkehrs angemietet.
1942-1943
Umlegung der Strecke zwischen Frankleben und Naundorf auf einer Länge von 400 m.
06. Dezember 1944
Nach Luftangriffen wird der Betriebshof Merseburg vollständig zerstört.
Mehr als die Hälfte des Wagenparks ist nicht mehr einsatzfähig.
1944-1945
Mehrfache Einschränkungen des Straßenbahnbetriebes durch den 2. Weltkrieg.
10. April 1945
Einstellung des gesamten Straßenbahnbetriebs.
08. Mai 1945
Wiederaufnahme des Verkehrs auf der Strecke Halle/Rosengarten - Ammendorf/Rathaus.
22. Mai 1945
Die Strecke Merseburg - Benndorf wird wieder befahren.
08. Juni 1945
Die Strecke Merseburg - Mücheln ist wieder durchgehend befahrbar.
Von 41 Triebwagen sind 14 und von 40 Beiwagen sind 16 einsatzfähig.
19. November 1945
Mit Inbetriebnahme einer Saale-Notbrücke bei Schkopau ist das gesamte Netz, außer dem Abschnitt
Fährendorf - Bad Dürrenberg wieder befahrbar.
20. Oktober 1948
Überführung des Betriebes in Volkseigentum.
Die neue Betriebsbezeichnung lautet nunmehr "Merseburger Überlandbahn (Mübahn) VEB".
23. März 1950
Zwischen Körbisdorf und Geiselröhlitz wird eine neue Trasse (2,5 km) in Betrieb genommen.
MUEBAG
01. November 1950
Die Strecke nach Bad Dürrenberg ist wieder durchgehend in Betrieb.
01. Juli 1951
Vereinigung mit der Straßenbahn Halle und Umbenennung des Betriebes in "VEB (K) Straßen- und Überlandbahn Halle".
Bis 1957 gab es noch eine eigene Betriebsführung, was optisch an unterschiedlicher Dienstkleidung und an grünen Zierstreifen an den Fahrzeugen erkennbar war.

 

Quellen :  
Bodo-Lutz Schmidt (1991) : 100 Jahre elektrisch durch Halle
Günther Bauer (1987) : Transpress Straßenbahnarchiv (Band 4)
Meyer, Raddatz, Schaaf (1994) : 25 Jahre Tatrastraßenbahn in Halle/Saale
Dieter Moritz (1992) : Die Überlandbahnen im Raum Merseburg
Hallesche Verkehrs AG (HAVAG)  
Hallesche Straßenbahnfreunde e.V. (HSF)  

 

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